Ein Rudel, das aus etwa 10 Mitglidern bestand wurde angegriffen. Das Nachbarrudel wollte das Revier für sich! Die Mitglieder kämpften um ihr leben, doch sie waren ausgehungert, durch den Nahrungsmangel der im gesamten Wald herrschte. Das fremde Rudel war besser ernährt und so gewannen sie.
Eine Fähe rannte mit angstvoll geweiteten Augen durch den Wald. Wieder sah sie diese schrecklichen Bilder des Blutgetränkten Schnees und toten oder leidenden Wölfen auf dem Boden. Sie wollte diese Bilder nicht mehr sehen! Warum musste das ausgerechnet uns passieren? Warum nicht einem anderen?, dachte sie verzweifelt. Ihr war klar, das ein anderes Rudel ebenso zugrunde gegangen wäre, aber trotzdem. Sie vermisste ihr Rudel jetzt schon. Tränen liefen ihr über die Wange und schluchzend, völlig auser Atem blieb sie stehen. Sie blutete ebenfalls. Eine blutige Spur zog sich zurück zu ihrem eigenen Rudel.
Wie von selbst lief sie wieder zurück, zu ihrem sterbenden Rudel. Die fremden Wölfe waren weg und sie legte sich zu ihrer Mutter.
Meine Tochter..., fing sie mit schwacher Stimme an. Die Fähe stellte aufmerksam die Ohren auf und beugte sich zu ihrer Mutter herunter. Du musst weg von hier.. wir werden nicht überleben.. aber du.. du kannst ein neues Rudel gründen..
Nach diesen Worten wurden ihre Blicke trüb. Die Fähe begriff nicht was passiert war und stubste die gerade verstorbene Wölfin an. Bitte.. Mutter, steh auf, flehte sie. Als sie begriff was da geschehen war hob sie den Kopf Richtung Himmel, der inzwischen dunkel war duch die Nacht. Neeiin! Das darf nicht sein!, jaulte sie. Dann brach sie weinend neben ihrer Mutter zusammen.
Ein Rüde hatte diesen Ruf gehört und eilte hinzu. Er hatte keine Angst.. was hatte er schon zu verlieren?
Er sah das Rudel, ausgelöscht. Eine Fähe schien noch nicht tot zu sein und er eilte zu ihr. Er untersuchte sie, so gut er es konnte. Er lief in den Wald, kehrte aber bald wieder mit einem Maul voll Kräuter zurück. Er zerkaute sie und schob sie der Ohnmächtigen Fähe in den Mund. Die schluckte diese. Langsam kam sie zu sich.
Der Rüde pflegte die Fähe gesund und die beiden verliebten sich ineinander. Sie beschlossen, ein Rudel zu gründen und verließen das Revier auf der Suche nach einem besseren Platz, der nicht immer die alten Erinnerungen wieder wach rief.